Blood Diamond

So sieht es also aus, wenn ein grosses Hollywood-Studio dunkle Stunden afrikanischer Geschichte aufbereitet. Ganz im Gegenteil zum kürzlich angesehenen Shooting Dogs, ist Blood Diamond ein Streifen, dem es nie gelingt den Zuschauer in das Elend des Landes zu ziehen. Stattdessen inszenierte Edward Zwick einen Aktionfilm vor exotischer Kulisse mit einigen Massakereinlagen.  An den Schauspielern liegt es nicht, mehr an den Klischees, die diese zu tragen haben, dass Blood Diamond so überhaupt nicht über den Tellerrand des reinen Aktioners hinaus zu blicken vermag. Schade, haben wir doch in naher Vergangenheit gesehen, dass auch die Majors Filme mit Tiefgang machen können,die sich mit den (von uns geschaffenen) Problemen von Krisenstaaten ernsthaft auseinander setzen.

Rocky Balboa

Gestern habe ich mir den vermutlich (hoffentlich) letzten Teil der Rocky Saga angesehen. Die Erwartungen waren ausgesprochen niedrig. Nun was gibt es neues an der „Underdog wird zum Champion“ Front. Zum einen ist es auffällig, dass Sylvester Stallone versucht eine Art Persönlichkeitsstudie seines arg bedeutelten Helden zu entwerfen. Von der Sehnsucht zu seiner verstorben Frau zerfressen, lebt Balboa nun ein Leben ohne Hochs und Tiefs. Als Besitzer eines kleinen Restaurants, scheint es ihm weder gut noch schlecht zu gehen, doch in seinem Inneren gibt es noch Gefühle, die noch befreit werden müssen. Was dann kommt ist diie typische Story eines jeden Rocky Films. Gegen ale Widrigkeiten kämpft sich Stallone bis zum grossen Finale. Das es in diesem Falle eher zu glatt läuft ist gelegentlich recht nervig. Jedes Problem, wie beispielsweise der Konflikt mit seinem Sohn, wird innerhalb kürzester Zeit gelöst. Schwierigkeiten tauchen nur kurz auf, um gemäß Balboas Devise, tue das, zu dem du stehst, blitzschnell gelöst zu werden. Zwar fehlt in diesem Teil der frühe Rück-/Niederschlag, der den Italian Stallion anstachelt, sich auf die Hinterbeine zu stellen und im furiosen Finale den Sieg davon zu tragen, doch haben wir so ziemlich alle andere Gewürze, die wir bereits aus den anderen Filmen der Saga kennen. Natürlich fehlt auch der typische Musikclip nicht, in dem sich der Meister mit einem ungewöhnlichen Trainigsmaßnahmen auf den entscheidenden Fight vorbereitet.

Eigentlich sehe ich mir keine Special Features auf DVDs an und denke auch, dass diese stark überschätzt werden. Im Falle von Rocky Balboa habe ich mir jedoch sowohl die Deleted Scenes, als auch das alternative Ende angesehen. Angesichts dieses Materials, kann sich der Zuschauer bei den Entscheidungsträger der endgültigen Fassung bedanken. Jeder kennt doch sicherlich die Situation, dass man im Kino sitzt und denkt, es wird doch jetzt nicht folgendes passieren… Jede dieser Deleted oder Alternative Scenes gibt einem exakt dieses Gefühl. Krönung ist jedoch das alternative Ende, dass sicherlich die Kinozuschauer schreiend aus dem Saal geschickt hätte.

Shooting dogs

Gestern habe ich mir Michael Caton-Jones Shooting Dogs angesehen. Gerade erst in Deutschland im Kino gestartet, hatte ich die britische Kauf-DVD zur Verfügung.

Shooting Dogs ist einer dieser Filme, die den Betrachter mit seiner Thematik quälen. 1994 wurde bei einem Flugzeugabsturz der damalige Hutu-stämmige Präsident Ruandas getötet. Obwohl nicht klar war, ob es sich um ein Attentat oder einen Unfall handelte, entwickelte sich aus diesem Vorfall einer Genocid, bei dem mehr als 800.000 Tutsi abgeschlachtet wurden.

Caton-Jones beleuchtet diese dunkle Episode der Geschichte aus der Sicht eines freiwilligen Helfers, der in einer Missionarsschule die Entwicklung erlebt. Die Mission, die von einem katholischen Pfarrer geleitet wird, wird durch eine Abordnung belgischer Blauhelm Soldaten geschätzt. Der Auftrag dieser Truppe ist es die Lage im Land zu beobachten und als sich die Situation zuspitzt, wird die Machtlosigkeit der Männer deutlich. Obwohl die Mission von plündernden Hutu immer mehr in Bedrängnis gerät, kümmert sich die Un-Truppe nur die Sicherheit der weissen Bevölkerung…

Mit sage uns schreibe 33 Kopien in Deutschland gestartet, lockte der Film bisher ganze 6.000 Zuschauer in die deutschen Kinos.