An einer Investment Bank werden aus finanziellen Gründen einige Mitarbeiter gekündigt. Einer dieser Mitarbeiter weißt seiner Assistenten beim Verlassen des Gebäudes noch kurz auf ein mögliches Problem hin. Diese Vermutung stellt sich dann auch als erschreckende Realität heraus und ein katastrophaler Crash steht bevor.
Margin Call beschreibt auf sehr lapidare Weise die Mechanismen, die in Gang gesetzt werden, um das bevorstehende Desaster für die Führungsriege der Bank zu gering wie möglich zu halten. Regisseur J.C.Chandor zeigt hier ungeschminkt, wie der einzelne Mitarbeiter zur besser oder schlechten Schachfigur degradiert wird. Es geht hier nicht darum Spannung aufzubauen, da es diese im wirklichen Leben auch nicht gibt. Die Starken werden am Ende siegen und die Bauernopfer bleiben auf der Strecke. Wie sagt Jeremy Irons in der Rolle des Inhabers John Tuld so schön „We just react. And we make a lot money if we get it right. And we get left by the side of the side of the road if we get it wrong. And there have always been and there always will be the same percentage of winners and losers. Happy foxes and sad sacks. Fat cats and starving dogs in this world. Yeah, there may be more of us today than there’s ever been. But the percentages-they stay exactly the same.“
Margin Call ist intelligente Unterhaltung, die nicht nur durch die Ähnlichkeit der Namen John Tuld (Richard Fuld, CEO der Lehman Bros.) auf das Finanzdesaster aus der jüngeren Vergangenheit hinweist.
Chandor schafft es zudem Sympathien für alle Figuren zu wecken, egal, ob sie die Leidtragenden der Entscheidungen sind, oder ob sie unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die komplette Cast gut aufgelegt und gut besetzt ist.