The Descendents

Mit 5 Oscar Nominierungen, 4 davon in den Hauptkategorien, macht sich ein kleines Meldodram auf in den Wettstreit, um die diesjährige Krone der Kinowelt. Alexander Payne, der besonders mit seinem Film Sideways für Aufsehen gesorgt hatte (Oscar für das beste Drehbuch) ist auch in The Descendents neben der Regie für das Drehbuch verantwortlich und hat zudem diesen Film mitproduziert. Für die Umsetzung der Verfilmung des Buches von Kaui Hart Hemmings holte der Regisseur neben George Clooney eine Garde von eher unbekannteren aber keineswegs unbegabten Darstellern zusammen. Mit der Besetzung von Clooneys Film-Tochter, Shailene Woodley hat er einen absoluten Kunstgriff getan, da die junge, eher unbekannte Amerikanerin eine unglaubliche Präsenz in ihre Rolle zaubert und perfekt die Entwicklung der rebellischen Teenagerin verkörpert.

Die Story ist eigentlich recht einfach und schnell erzählt, lebt aber von den tiefen Emotionen, die mit dem Plot verbunden sind. Die Frau eines Rechtsanwaltes erleidet einen schweren Unfall während eines Bootsrennens und liegt im Koma. Der bis dahin beruflich stark eingespannte Vater muss sich aus diesem Grunde mit seinen beiden Tochter befassen, während er eigentlich in Verhandlungen um die Zukunft des Familienerbes steht.

Alexander Payne gelingt es diese eigentlich tot-traurige Story mit mit Einfühlungsvermögen und Humor zu erzählen, dass dem Zuschauer die eigentliche tragische Story kaum im Bewußtsein bleibt und nur in einigen wenigen Situationen in den Vordergrund tritt. Großen Anteil daran, dass dies möglich ist, hat ein fulminant aufspielender George Clooney, der zwar von Schicksalsschlägen getroffen, fast immer ein Augenzwinkern behält, um mit dieser Situation für sich und seine Töchter umgehen zu können. Das wirkt so authentisch und natürlich, besonders auch in den Szenen, in denen es dem Familienvater nicht mehr gelingt für seine Töchter die Fassade zu erhalten, dass man zeitweise vergisst, dass es sich hier nur um eine erdachte Geschichte handelt.

The Descendents ist ein humorvolles Melodram, dass trotz der tragischen Story optimistisch stimmt und ob seiner tollen Darsteller, auch in den weiteren Rollen die Nominierung für den Oscar rechtfertigt.

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